Wie Wasserstoff positive Energie für Marken sein kann

Wie Wasserstoff positive Energie für Marken sein kann

Klimaschutz Deutschland hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, Vorreiter bei der Klimaneutralität zu werden. Wasserstoff ist schon jetzt ein essenzieller Bestandteil der Energiewende. Wie Marken das nutzen können.

Es sind große Namen, die alle etwas gemeinsam haben: Airbus, Bosch oder Vattenfall setzen unter anderem auch auf Wasserstoff, um ihren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. So plant Airbus ab dem Jahr 2035 Wasserstoff-Passagierflugzeuge zu bauen, Bosch investiert in die Brennstoffzellen-Technologie und Vattenfall sieht laut Eigendarstellung in „fossilfreiem Wasserstoff das Potenzial einer Schlüsselkomponente des zukünftigen Energiesystems“.
Große Unternehmen und namhafte Marken aus unterschiedlichen Sektoren setzen damit auf eine Technologie, die noch vor wenigen Jahren eher als eine „Nischentechnologie“ aus dem Bereich Science-Fiction angesehen wurde.
Doch die notwendige Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen und die langsam sich verdichtende Erkenntnis, dass wir mit Elektromobilität mithilfe von Akkus als Speicher allein die vielfältigen Herausforderungen der Energiewende nicht ganz bewältigen können, hat zu einer Wasserstoff-Renaissance geführt.
Eine Renaissance, die genau zur richtigen Zeit kommt. Im März 2021 hat das Bundesverfassungsgericht den Gesetzgeber verpflichtet, strengere Maßnahmen für den Klimaschutz zu fordern. Schon wenig später beschloss das Bundeskabinett, dass Deutschland früher als geplant klimaneutral sein soll.

Wasserstoff ist der „Rockstar unter den sauberen Energien der Zukunft“.
Frans Timmermans, Vize-Präsident der EU-Kommission

Die Zielmarken: Bis 2030 soll anstatt 55 Prozent solide 65 Prozent weniger CO2-Ausstoß stattfinden. Bis 2040 gar 88 Prozent weniger. Das große Ziel der Klimaneutralität soll bis 2045 erreicht sein.
Diese Vorgaben können wir in Deutschland nur dann erreichen, wenn wir so rasch wie möglich auf Alternativen umsatteln. Die gute Nachricht: Die schon jetzt existierenden Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien können dazu beitragen, dass wir dies durchaus kostengünstig erreichen können.
Eine Chance für sehr viele Unternehmen, ihre Marken schon heute positiv aufzuladen, indem sie sich mit dem Thema Wasserstoff auseinandersetzen und in die Strategie integrieren. Indem sie so aktive Gestalter der klimaneutralen Zukunft werden, stärken sie auch ihre Reputation und ihre Brand.
Rückenwind kommt auch aus der europäischen Politik: Im Juni 2020 stellte die EU-Kommission ihre Wasserstoffstrategie vor. In diesem Zusammenhang sprach der Vize-Präsident der Kommission, Frans Timmermans, sogar davon, dass Wasserstoff der „Rock star unter den sauberen Energien der Zukunft“ sei.
Mehr positives Markenimage geht aktuell wohl kaum. Wie aber kann Wasserstoff sein eigenes „Markenversprechen“ am besten einlösen? Das mit Abstand größte CO2-Vermeidungspotenzial durch den Einsatz von Wasserstoff besteht bei der Produktion von Stahl, gefolgt von der Chemieindustrie. Auch in Bereichen wie Fracht- oder Luftverkehr ist Wasserstoff beispielsweise zielführender als Elektromobilität.
Im Bereich der individuellen Mobilität wird stark auf Elektromobilität via Akkus als Speicher gesetzt. Beim Batterieantrieb gibt es aber auch Herausforderungen. Will man in der „Breite“ elektrifizieren, reden wir von einer großen Verlagerung von Rohstoffen sowie seltenen Erden.
Realistischerweise ist deshalb zu erwarten, dass batterieelektrischer Antrieb auf lange Sicht in kleinen Stadtautos den Benziner zu ersetzen vermag, während Wasserstoff-Autos Nachfolger der Diesel-Fahrzeuge werden, vor allem im Güterverkehr.
Deutschland ist hier übrigens sehr gut aufgestellt: Nicht nur ist der „Mindset“ für saubere und nachhaltige Technologien bei uns sehr ausgeprägt, mit einer frühen Vorreiter- Rolle bei der Etablierung dieser Technologien, sondern wir fördern Wasserstoff auch mit strategischen Projekten. Die Bundesregierung hat unlängst angekündigt, 62 große Projekte mit einem Umfang von 8,2 Milliarden Euro zu fördern.
Wenn wir jetzt gemeinsam mit Europa auf die richtigen Strategien setzen, haben wir die Chance, Deutschland zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Industriestandort umzugestalten.
Unternehmen aus den vielfältigsten Sektoren können Treiber dieser Entwicklung sein. Dabei geht es nicht nur um ihr Engagement oder um das Vertrauen in Wasserstoff als Zukunftstechnologie, sondern auch darum, als zukunftsorientierte, verantwortungsbewusste, nachhaltige Marke die Umwelt nachhaltig zu schützen und den Klimawandel verhindern.

 

Autorin(nen) / Autor(en):
Generalsekretär
Hydrogen Europe