Öffentlichrechtliches Radio besitzt höchste Glaubwürdigkeit

Öffentlichrechtliches Radio besitzt höchste Glaubwürdigkeit

65 Prozent der deutschen Bürgerinnen und Bürger schätzen das Informationsangebot von Radio, Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland als glaubwürdig ein. Öffentlich-rechtliches Radio besitzt mit 82 Prozent die höchste Glaubwürdigkeit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die infratest dimap im Auftrag des WDR durchgeführt hat.

Die Qualität des Informationsangebotes in Deutschland wird von der Bevölkerung seit drei Jahren konstant hoch bewertet: 90 Prozent der Bürger beurteilen die Qualität der Informationen in Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen als sehr gut oder gut. Die medial vermittelten Informationen werden mehrheitlich (65 Prozent) auch als glaubwürdig eingeschätzt. Im Vergleich zu den Vorjahren gilt die Berichterstattung als glaubwürdiger.
Dies gilt insbesondere für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Im Vergleich verschiedener medialer Angebote werden insbesondere das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen als glaubwürdig eingeschätzt. Daher wird dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch häufiger vertraut (64 Prozent) als anderen Medien, wie z.B. dem privaten Rundfunk (20 Prozent).
In den westlichen Bundesländern ist das Vertrauen in den öffentlichrechtlichen Rundfunk etwas stärker ausgeprägt als in den östlichen. Auch zeigt sich beim Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein Bildungsgefälle: Personen mit formal hoher Bildung vertrauen den öffentlich-rechtlichen Medien häufiger als Bürger mit formal niedrigen Bildungsabschlüssen.
Ähnliches gilt für den Grad des politischen Interesses: Personen mit sehr starkem oder starkem politischen Interesse sprechen dem öffentlich- rechtlichen Rundfunk häufiger ihr Vertrauen aus als Bürger mit einem nur geringen Interesse am politischen Geschehen.
Während die Anhänger von Grünen, Union, SPD, Linke und FDP dem öffentl ich-rechtl ichen Rundfunk mehrheitlich ihr Vertrauen schenken, sind die Anhänger der AfD hier skeptisch. Kaum Unterschiede zeigen sich nach Nutzung sozialer Medien.
Ein ähnliches Muster zeigt sich auch bei der Einschätzung der Glaubwürdigkeit des medialen Informationsangebotes.

Beitrag des öffentlichrechtlichen Rundfunks zur Meinungsbildung

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk leistet nach mehrheitlicher Auffassung (82 Prozent) einen sehr wichtigen oder wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung in Deutschland. 16 Prozent halten den Beitrag zur Meinungsbildung hingegen für weniger wichtig oder nicht wichtig.
Die Einschätzung, dass dem öffentlich- rechtlichen Rundfunk eine wichtige Funktion bei der Meinungsbildung in Deutschland zukommt, teilen mehrheitlich alle Bevölkerungsgruppen und Parteianhängerschaften – wobei bei den Anhängern der AfD das positive Urteil nur knapp das negative überwiegt.
Große Teile der Bevölkerung (83 Prozent) halten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk daher auch für nicht verzichtbar, lediglich 15 Prozent sind gegenteiliger Auffassung.
Auch diese Einschätzung durchzieht alle Bevölkerungsgruppen und Parteianhängerschaften, wobei der Anteil derer, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für verzichtbar halten, im Lager der AfD überdurchschnittlich hoch ist (44 Prozent).

Angebotsumfang des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Der Umfang des öffentlich-rechtlichen Angebots im Allgemeinen wird mehrheitlich (71 Prozent) als genau richtig empfunden. Knapp ein Fünftel wünscht sich eine Aus weitung (18 Prozent) des Angebots, 7 Prozent könnten sich eine Einschränkung vorstellen.
Das Internetangebot des öffentlich- rechtlichen Rundfunks wird von knapp jedem zweiten Bürger (48 Prozent) als angemessen bewertet. Ein Fünftel (20 Prozent) wünscht sich ein umfangreicheres Internetangebot, darunter insbesondere die Nutzer sozialer Netzwerke, jüngere, formal höher gebildete und politisch interessierte Bürger. Ein Viertel kann oder will sich zum Umfang des öffentlich-rechtlichen Internetangebots nicht äußern.
Der größte Wunsch nach einer Ausweitung des öffentlich-rechtlichen Angebots besteht im Bereich regionaler Informationen. Ein Drittel der Bürger (34 Prozent) wünscht sich mehr regionale Angebote im öffentlichrechtlichen Rundfunk. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) beurteilt den derzeitigen Umfang der Regionalangebote als genau richtig. Ein besonders hohes Interesse an regionalen Informationen besteht im Ostteil des Landes, wo sich fast jeder Zweite (47 Prozent) ein größeres Angebot wünscht.

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