Pelikan – Marke mit Tradition und Vision
Chemiker Carl Hornemann legte 1838 mit seiner Farben- und Tintenfabrik vor den Toren Hannovers den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Namensgeber des Unternehmens, das heute einen Markenbekanntheitswert von über 95 Prozent aufweist, ist der Chemiker Günther Wagner, der 1878 den Pelikan, eines der ersten Warenzeichen Deutschlands, amtlich registrieren lässt.
Zu dieser Zeit war wohl nicht absehbar, dass die Produkte eines Tages um die ganze Welt gehen würden. Denn schon wenige Jahrzehnte später werden neben Farben und Tinten auch Schreibgeräte, Schul- und Büroartikel produziert. Zahlreiche Patente wie die Differenzialkolbenfüllmechanik, das große Tintensichtfenster und der kleckssichere Tintenleiter sind nur einige Beispiele, die seit dieser Zeit für perfekte Füllhaltertechnik „Made in Germany“ stehen und bis heute den perfektionierten Füllhalterbau bestimmen.
Pelikan weltweit
170 Jahre nach Firmengründung hat sich das Traditionsunternehmen Pelikan zu einem der bedeutendsten Hersteller von Schreibgeräten, Schulartikeln und Bürobedarf weltweit entwickelt. Die Marke ist heute in 175 Ländern registriert und steht weltweit für Qualität Made in Germany. Auch im Bereich Druckertechnologien nimmt Pelikan seit über einem Jahrhundert eine Vorreiterfunktion ein. Bereits 1900 startet die erste Produktion von Schreibmaschinenfarbbändern und Kohlepapier. Es folgen die Farbbänderproduktion für IBM 82 Kugelkopfmaschinen in Serie, die Tonerproduktion in der Schweiz und die InkJet-Herstellung.
Im Jahr 1995 wird die Sparte Druckerzubehör jedoch an das amerikanische Unternehmen Nukote verkauft, bevor schließlich Hooi Keat Loo aus Kuala Lumpur, Malaysia, mit seiner Firma Goodace SDN BHD 1996 die Aktienmehrheit der Pelikan-Holding erwirbt. 1999 erfolgen das Management-Buyout und die Gründung von Pelikan Hardcopy Europe Ltd. Aus Malaysia steuert Präsident Hooi Keat Loo die weltweiten Aktivitäten.
2500 Mitarbeiter sind weltweit bei Pelikan beschäftigt, davon ca. 700 in Deutschland. Sitz der Europa- Zentrale ist Hannover. Sie verantwortet ca. 85 Prozent des Gruppenumsatzes von derzeit ca. 250 Millionen Euro. Produziert wird in einem weltweiten Netzwerk an eigenen Produktionsstätten, die von Vöhrum bei Hannover über Schottland, Schweiz, Tschechien, Bosnien bis hin nach Mexiko, Malaysia, unter Lizenz nach Kolumbien und einer Beteiligung nach Argentinien reichen. Der Schwerpunkt der Produktion befindet sich nach wie vor in Deutschland. Hier werden heute auf rund 21 000 qm hochwertige Schreibgeräte, Jugendund Schulschreibgeräte hergestellt.
Pelikan unterhält eigene europäische und internationale Vertriebsorganisationen in allen Schlüsselmärkten. Der immer noch größte Markt Deutschland wird durch die Neugründung einer 30 Mitarbeiter starken Merchandising Organisation von Pelikan Hardcopy und German Hardcopy optimal betreut. In der Schweiz ist zusätzlich ein neues Hardcopy-Technologiezentrum entstanden, in dem u.a. technische Entwicklungen vorangetrieben werden.
Markenpositionierung gestern – heute – morgen
Die Marke Pelikan positioniert sich in der Vergangenheit, aktuell und auch künftig in den jeweiligen Geschäftsbereichen Papier-, Büro- und Schreibwaren, Schul- und Malprodukte, hochwertige Schreibgeräte sowie Druckerzubehör im oberen Drittel in Sachen Qualität und Preis. Die Positionierungsstrategie lautet, den Kunden ein bestmögliches Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Diese hat beispielsweise dazu geführt, dass Pelikan auch in dem verhältnismäßig jungen Geschäftsfeld Druckerzubehör neben den Originalherstellern als A-Marke wahrgenommen wird. Ferner hat sich Pelikan als Innovationsführer in den verschiedenen Branchen etabliert. So konnte im letzten Jahr mit dem Launch des ersten Schreiblernsystems der Welt griffix Pelikans pädagogische Kompetenz in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut mit den aktuellen Bedürfnissen der Kids nach trendigcoolem Design vereint werden. Im Juli 2008 hat Pelikan in Deutschland alleine mit griffix bereits einen Anteil von 50 Prozent in einem gesättigten Schulfüllhalter- Markt erreicht.
2007 war ein bedeutsames Jahr für Pelikan: Die Integration der Druckerzubehörsparte Pelikan Hardcopy sowie der Kauf der German Hardcopy AG stellen die Weichen für neues Wachstum. Durch diese Zusammenführung bekannter Marken und Gesellschaften, personelle Veränderungen und eine neue weltweite strategische Ausrichtung präsentiert sich Pelikan heute als starke internationale Gruppe – mit Pelikan Papier, Pelikan Hardcopy, Geha Präsentationssysteme und Aktenvernichter sowie die German Hardcopy AG mit den Marken Geha, Boeder, Emtec und iChange.
Mit der Wiedervereinigung der Unternehmenssparten Papier-, Büro- und Schreibwaren (PBS) und Druckerzubehör/Hardcopy 2007 hat sich die Pelikan- Gruppe strategisch neu aufgestellt. Die Schwerpunkte werden künftig auf den beiden Säulen Schule und Büro liegen. Gleichzeitig wird ein eigener Fokus auf den Bereich Hochwertige Schreibgeräte gerichtet, der einen positiven Image-Abstrahlungseffekt auf die anderen Sortimente nach sich zieht. Mit dieser Konzentration, unterstützt durch entsprechende Differenzierungsstrategien, wird es Pelikan möglich sein, weitere Geschäftsbereiche zu erschließen, die aktuelle und künftige Branchentrends aufgreifen und heute noch nicht zum Kernsortiment zählen.
Herausforderungen: Tradition versus Innovation
Bei der Umsetzung der Interessen unserer Share- und Stakeholder entstehen in der täglichen Praxis diverse Spannungsfelder zwischen dem Festhalten-Wollen an der Tradition und dem Aufspringen auf den Zug der Innovation. Pelikan hat schon sehr früh den ITK-Trend für sich als lukrativen Geschäftszweig erkannt und seine Tintenkompetenz auf die seinerzeit neuen Technologien ausgerichtet. Heute ist Pelikan weltweit der führende Anbieter und Innovator (z.B. PowerPad) im alternativen Druckerzubehörbereich. Die Fähigkeit, binäre Printprodukte in vergleichbarer Originalqualität binnen kürzester Zeit nicht patentverletzend und zu einem fairen Preis auf den Markt zu bringen, ist enorm. Im Bereich Hochwertige Schreibgeräte hingegen ist unsere lange Tradition ein unvergleichlicher Asset. Kenner der Szene schätzen den Pelikan-Füllhalter als den technisch besten Füllhalter der Welt und beweisen gleichzeitig ein Gespür für die schönen Dinge des Lebens. Dies verleiht dem Besitzer eines Premium- Füllhalters von Pelikan einen Status der ganz besonderen Art.
Vieles ist bei einer solch großen Marke wie Pelikan denkbar, aber letztendlich muss die Markendehnung elastisch – stets in starkem Kontakt zum Markenkern – bleiben. Auch der Markenkern darf nicht in einer statischen Position verharren, sondern muss sich weiter entwickeln und in der Lage sein, künftige Trends aufzunehmen. Bestehende Geschäftsfelder und Sub- Brands müssen im Zuge einer gezielten Wachstumsstrategie ständig auf ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg überprüft und gegebenenfalls durch neue, mehr versprechende ersetzt werden. Diesem Bewertungsund Erneuerungsprozess unterzieht sich Pelikan täglich.
Mehrmarken-Strategie
Mit der Akquisition der German Hardcopy AG 2007 wurde in der Pelikan-Gruppe sowohl die Marke Geha wiedervereint als auch die Zweitmarken boeder, EMTECH und iChange erworben. Letztere werden vertriebskanal- und zielgruppenspezifisch taktisch eingesetzt, um die Hardcopy-Erstmarken Pelikan und Geha strategisch zu unterstützen. Die Marke Geha Technologies wird künftig vermehrt auf den Technologiesektor ausgerichtet. In ihrem heutigen Sortiment befinden sich neben dem Druckerzubehör technische Produkte für gewerbliche und private Anwendungen wie Beamer, Leinwände und Schredder. Weitere Akquisitionen von Unternehmen und deren Marken, die die heutigen Pelikan- und Geha-Sortimente als Erstoder Zweitmarken ergänzen, werden derzeit geprüft.
Pelikans Markenverantwortung: umweltbewusst für die kommenden Generationen
Für ein Unternehmen der Größenordnung und für eine Marke der Bedeutung Pelikans sind die Existenz und das intensive Leben einer umfassenden Corporate Social Responsibility-Politik selbstverständlich. Pelikan trägt im gesamten Produktbereitstellungsprozess, d.h. von der Idee, dem Design über die Beschaffung von Rohmaterialien, der Auswahl von Lieferanten, der Produktion bis hin zu den Absatzwegen über die entsprechenden ISO-Zertifizierungen der Vereinbarkeit von finanziellen, sozialen und ökologischen Unternehmenszielen Rechnung.
Gerade weil die Marke Pelikan Lebensbegleiter sein möchte und mit ihren Produkten den menschlichen Lebenszyklus vom Kleinkind- bis ins Greisenalter begleiten kann, hat Pelikan eine große Verpflichtung gegenüber seinen Zielgruppen. Nicht zuletzt deshalb ist die Marke Pelikan auch für neu entstehende Zielgruppen wie die Lohas, also den Menschen, die Lifestyle auf Gesundheit und Nachhaltigkeit in Sachen Umwelt basieren lassen, äußert attraktiv.
Große Marke – Produkt Nebensache?
Luftblasen, wie die jüngsten Geschehnisse im Bankensektor und auf den Erdölmärkten zeigen, gibt es leider viel zu viele. Pelikan möchte für das Unternehmen und die Marke nachhaltige Werte sowie für die Kunden echte, handfeste Vorteilsnutzen schaffen. Natürlich ist einer von vielen Benefits das Image, das eine große Marke wie Pelikan auf den Verwender abstrahlt und eine Zugehörigkeit zu bzw. Abgrenzung von anderen bewusst oder auch ungewollt erreicht. Und es gibt in der Tat auch Marken, bei denen beim Produktkauf das Interesse am Image höher ist als für das tatsächlich dahinter stehende Produkt selbst, für das der Käufer im Extremfall gar keine adäquate Verwendung hat.
Sicherlich hat Pelikan aufgrund seiner sehr hohen Markenbekanntheit und starken Sympathiewerte bei Handel und Verbraucher einen großen Vertrauensvorschuss, was Marke und Produkte anbelangt. Letztendlich müssen jedoch beide – also Marke und Produkte Hand in Hand – täglich aufs Neue das gemeinsame Markenversprechen beim Kunden einlösen. Ein in all seinen technischen und emotionalen Facetten hochqualitatives Produkt ist das physische Medium für die Marke Pelikan und Botschafter der großen Marke.