Wort & Bild Verlag zeigt die Chancen von E-Health auf

Wort & Bild Verlag zeigt die Chancen von E-Health auf

Medien Mit dem Digital Ratgeber beweisen die Baierbrunner erneut ein feines Näschen für attraktive Marktlücken – und ihr Faible für Print.

Wer erinnert sich nicht an jene seligen Kindertage, als die Großmutter allmonatlich triumphierend von der Apotheke zurückkam, die neueste medizini heftig wedelnd in der Hand: „Hier habt ihr endlich mal was Richtiges zu lesen, nicht immer diese blöden Comics“, hieß es dann voller Vorfreude den Enkeln gegenüber. Nun fanden wir Comics alles andere als blöd, und pädagogische Lehrmaterialien aus Erwachsenenhand waren sicher das Letzte, was uns als Zehnjährige interessiert hat. Doch die medizini akzeptierten wir. Das war keine dröge Unterrichtsstunde von oben herab, hier gab es was zu sehen, zu lachen und zu lösen – und das meiste war auch noch gezeichnet. Wissens- Comics, garniert mit Witzen, Rätseln und natürlich dem riesigen Tierposter zum Auffalten in der Mitte.
Inzwischen gibt es Handys, Computerspiele, YouTube, spezielle Fernsehsender, Lego-Welten ohne Ende: Das Unterhaltungsangebot für Kinder ist seit den 70er-Jahren nachgerade explodiert, durchaus auch qualitativ. Doch medizini gibt es immer noch. Und nicht als Relikt aus alten Zeiten, sondern als lebendige, moderne Zeitschrift für die Kinder von heute. 1,28 Millionen Exemplare nehmen die Apotheken Monat für Monat ab und reichen sie als kleine Aufmerksamkeit an ihre Kunden weiter.
Produziert wird die medizini vom Wort & Bild Verlag in Baierbrunn bei München. Und so behutsam wie die bayerischen Gesundheits- Medienmacher ihre Kinderzeitschrift weiterentwickelt haben, so verlief auch deren eigene Historie: Erst eine, dann zwei, dann drei – alle paar Jahre erfand der Verlag eine neue Zeitschrift, stets eng an den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe, den Apothekenkunden, konzipiert (siehe Kasten). Das älteste Produkt, die Apotheken Umschau, ist heute gar die meistverkaufte wie auch meistgelesene Zeitschrift in ganz Deutschland. Fast 8,3 Millionen Exemplare gehen monatlich an die Apotheken raus und knapp 19 Millionen Menschen blättern sie regelmäßig durch. Und das in Zeiten sinkender Printauflagen quer durch alle Gattungen.
Wie sehr der Wort & Bild Verlag dabei auch weiter dem gedruckten Wort vertraut, zeigt seine neueste Erfindung: Der Digital Ratgeber liegt seit ein paar Wochen in den Apotheken aus, eine Zeitschrift, die sich ausschließlich mit E-Health-Themen beschäftigt. Denn obwohl die Digitalisierung der Medizin in aller Munde ist und die meisten Menschen schon mal etwas vom E-Rezept und der elektronischen Patientenakte gehört haben, herrschen darüber noch eher diffuse Vorstellungen vor. Schlimmer noch: Den öffentlichen Diskurs beherrschen vor allem Angstdiskussionen. Einige krude Science-Fiction-Szenarien sind darunter, bis hin zu Roboterkrankenhäusern und -pflegeheimen, in denen Menschen von autonom handelnden Maschinen operiert und betreut werden. Viele Menschen machen sich aber auch durchaus realistischere Sorgen, vor allem rund um den komplizierten Themenkomplex gehackte und/oder missbrauchte Krankenakten.

E-Health ist das Zukunftsthema im Gesundheitswesen, denn die Digitalisierung verändert alles, auch in der Gesundheit.
Andreas Arntzen, CEO des Wort & Bild Verlags.

An diesen Punkten setzt die neue Zeitschrift an. „E-Health ist das Zukunftsthema im Gesundheitswesen, denn die Digitalisierung verändert alles, auch in der Gesundheit“, sagt Andreas Arntzen, CEO des Wort & Bild Verlags. „Wir sehen die Digitalisierung als Chance. Mit unserer neuen Marke Digital Ratgeber machen wir Lust auf das Thema E-Health und stärken die Digitalkompetenz unserer Leser und User.“ Es gehe darum, Berührungsängste mit den neuen Techniken abzubauen und einen Beitrag zum offenen und positiven Umgang mit den digitalen Möglichkeiten zu leisten. 650 000 Exemplare haben die Baierbrunner deshalb gleich vom Start weg in die Apotheken gebracht. Möglich machte dies eine Kooperation mit dem Münchner Medizindienstleister Noventi. Aber auch die 20 verkauften Anzeigenseiten sind ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Wort & Bild Verlag sein neues Projekt erfolgreich umgesetzt hat. Auf 152 opulent gestalteten Seiten berichtet der Digital Ratgeber leicht verständlich und doch fundiert über Themen wie die Vorteile der digitalen Apotheke für den Kunden, das Sicherheitskonzept des E-Rezepts oder die komfortablen Lösungen der Telemedizin.
Nicht viele Medien in Deutschland, ob online oder gedruckt, berichten derzeit über den Paradigmenwechsel in der Medizin. Eine lohnende Marktlücke, meint Verlagschef Arntzen: „Wir sehen einen großen Bedarf an chancenorientierter Berichterstattung über Digital Health. Im Markt herrschen sowohl Aufbruchstimmung als auch Skepsis, was auf die Gesundheitsberufe, Patienten und Kunden tatsächlich zukommt“, erläutert er. „Der Digital Ratgeber möchte Apotheken und ihre Belegschaft dabei unterstützen, ihr Profil als kompetente Ansprechpartner auch in digitalen Gesundheitsthemen zu schärfen.“
Wie tut er das konkret? Die Artikel sind sehr praxisnah geschrieben und geben dem Leser auch mithilfe von anschaulichen Grafiken eine konkrete Vorstellung davon, wo und wie die digitalen Helfer künftig den Alltag erleichtern sollen. Kein Gesetzeslatein, keine technischen Fachtermini, stattdessen viele knappe Info-Kästen, die in wenigen Worten erklären, wie etwa das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte im Einzelnen funktionieren.

Der Digital Ratgeber möchte Apotheken und ihre Belegschaft dabei unterstützen, ihr Profil als kompetente Ansprechpartner auch in digitalen Gesundheitsthemen zu schärfen.

Begleitet wird die Zeitschrift von zahlreichen Online-Angeboten. Unter www.digital-ratgeber. de finden User Nachrichten zur Digitalisierung des Gesundheitswesens, aber auch erklärende Texte zu medizinischen Innovationen, Hintergrundinformationen zu den Themen Datensicherheit und Gesundheitspolitik sowie Porträts von Medizin-Startups. Dr. Nina Buschek beleuchtet zudem Nutzen und Sicherheit von digitalen Gesundheitsanwendungen wie Apps, Wearables oder Online-Tools, journalistisch unabhängig und mit ärztlicher Expertise. Breiten Raum nehmen darüber hinaus multimediale Formate wie Erklär-Videos, etwa zum digitalen Tagebuch, oder der Podcast diagnose digital ein. Ein Newsletter informiert Abonnenten einmal wöchentlich über aktuelle Nachrichten und Hintergründe aus der E-Health-Branche direkt in ihrem E-Mail-Postfach. Auf digital-ratgeber.de durchsucht der App-Finder den Markt nach individuell passenden Gesundheits- Apps. Abgerundet wird das Informationsangebot des Digital Ratgeber durch Auftritte bei Facebook und LinkedIn. Wie gut sich der Wort & Bild Verlag darauf versteht, die Welt der Medizin auch online ebenso anschaulich wie leicht verständlich aufzubereiten, zeigt die stetig steigende Nutzung der Internetseite www.apotheken-umschau.de. Mit 8,54 Mio. Unique Usern weist die Arbeitsgemeinschaft Online- Forschung (AGOF) sie als meistbesuchte Gesundheitsseite Deutschlands aus. Dabei kommt sie IVW-geprüft auf fast 20 Mio. Visits pro Monat.
Komplettiert wird das Online- Angebot des Digital Ratgeber durch ein E-Paper. Voucher dafür gibt es in den Apotheken, an deren bundesweit 160 000 Mitarbeiter sich der Digital Ratgeber im Übrigen genauso wendet wie an deren Kunden. Schließlich gehen die meisten Menschen nicht nur wegen ihrer Rezepte in die Apotheke, sondern auch, weil sie dort kompetenten Rat suchen – und das heißt heute immer häufiger auch in Sachen Digitalisierung des Gesundheitswesens.


1955 Rolf Becker gründet in Baierbrunn den Wort & Bild Verlag.
1956 Die erste Ausgabe der Apotheken Umschau erscheint in einer Auflage von 50 000 Exemplaren in Schwarz-Weiß. Der Heftumfang beträgt 16 Seiten.
1962 Die 2. Zeitschrift erscheint: Junge Mutti, heute Baby & Familie.
1964 Der Wort & Bild Verlag erweitert sein Kundenspektrum: Der Ärztliche Ratgeber für werdende und junge Eltern wird von Frauenärzten und Hebammen an die Zielgruppe verteilt.
1974 medizini erscheint als 4. Publikation des Verlags.
1978 Zwei weitere Titel debütieren in den Apotheken: Der Senioren Ratgeber und der heutige Diabetes Ratgeber, damals Diabetiker Ratgeber.
1998 Der Verlag startet seinen ersten Internet-Auftritt unter www.GesundheitPro.de
2007 Mit HausArzt gibt der Wort & Bild Verlag bereits seine 7. Zeitschrift heraus.
2009 Aus GesundheitPro.de wird www.apotheken-umschau.de.
2015 Die Hybrid-App Apotheke vor Ort startet mit personalisierbaren Features für Endkunden wie Apotheken.
2020 Der Digital Ratgeber erscheint, online, als App und in Print. Mit seinen 8 Zeitschriften, die in einer monatlichen Auflage von 13 Mio. Exemplaren gedruckt werden, erreicht der Wort & Bild Verlag rund 22 Mio. Leser in Deutschland. Dessen Online-Plattformen erzielen 21 Mio. Visits pro Monat (IVW 3/2020). Geführt von Andreas Arntzen und Dr. Dennis Ballwieser, beschäftigt der Wort & Bild Verlag 279 Mitarbeiter.

 

E-Health: Was der Gesetzgeber plant

Am 7. November 2019 beschloss der Bundestag, die Digitalisierung des Gesundheitswesens per Gesetz voranzutreiben. Die wichtigsten Eckpunkte des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) im Überblick:

  • Wer will, kann seine Gesundheitsdaten in der elektronischen Patientenakte speichern lassen, die von den Krankenkassen angeboten wird. Stichtag ist der 1. Januar 2021.
  • Ärzte dürfen über Video-Sprechstunden auf ihrer Website informieren.
  • Gesundheits-Apps, etwa zur Kontrolle der Medikation, können von den Ärzten verschrieben werden. Die Krankenkassen zahlen, falls erforderlich.
  • Im 2. Halbjahr 2020 kommt das E-Rezept: keine Verpflichtung, sondern eine Kann-Verfügung.
  • Auch Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen können ab sofort elektronisch an den Arbeitgeber übermittelt werden, vom Arzt und ganz ohne Aufwand für den Patienten.

Und was halten die Bundesbürger nun davon? In einer repräsentativen Umfrage der Beratungsfirma PwC sagten 76 Prozent der Befragten kürzlich, dass sie das elektronische Rezept nutzen werden, immerhin 54 Prozent sind neugierig auf Video-Sprechstunden und 70 Prozent denken, dass Gesundheits- Apps auf Rezept nützlich zur Orientierung sein können. Der elektronischen Krankschreibung stimmen 87 Prozent ohne Wenn und Aber zu. Die Ergebnisse des „Healthcare-Barometer 2020“ fasst Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC Deutschland, so zusammen: „Die E-Health-Strategie der Bundesregierung trifft auf breite Akzeptanz bei den Versicherten, weil sie sich davon konkrete Verbesserungen in der Versorgung erhoffen dürfen.“

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