EU-Herkunftsschutz schafft Vertrauen

EU-Herkunftsschutz schafft Vertrauen

Food-Marketing Was zeichnet Produkte mit einer geschützten geografischen Angabe, verliehen von der Europäischen Kommission, eigentlich aus? Die EU bietet seit 1992 mit ihrem Herkunftsschutzsystem „Geschützte geografische Angaben und Ursprungsbezeichnungen“ Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft die Möglichkeit, geografische Bezeichnungen von Produkten wie Bayerisches Rindfleisch schützen zu lassen.

I m Jahr 2011 wurde die Einzigartigkeit und Besonderheit des Bayerischen Rindfleischs durch die Europäische Kommission gewürdigt und sie erhob Bayerisches Rindfleisch zur geschützten geografischen Angabe. Das Zeichen garantiert, das mindestens eine der Produktionsstufen – Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – im genannten geografischen Gebiet erfolgt. Das Produkt Bayerisches Rindfleisch g.g.A. zeichnet sich dabei jedoch durch eine besondere regionale Verbundenheit aus und übertrifft damit die Vorgaben der Europäischen Kommission. Denn nur Rinder, die in der Region geboren, aufgezogen und gemästet werden, dürfen als Bayerisches Rindfleisch g.g.A. deklariert werden. Neben dem bekannten und meist verbreiteten Fleck-, Braun- und Gelbvieh gehören vor allem auch die alte Rasse Pinzgauer und die selten gewordenen Murnau-Werdenfelser zu den g.g.A.-zertifizierten Rassen.
Für den Endverbraucher sollen die Herkunftszeichen ein eindeutiges Signal für Genuss mit Mehrwert sein. Denn der EUHerkunftsschutz stärkt im Falle von Bayerischem Rindfleisch g.g.A. die Landwirte, Hersteller und auch den Handel, der auf Produkte mit klar erkennbarer Herkunft und Heimat setzt und die Erzeuger vor Nachahmung bewahrt. Zudem werden nicht nur im Inland die Erfolge gestärkt, sondern die Produkte werden auch in die ausländischen Märkte hinausgetragen.

Europäische Union schützt Tradition und Qualität

Die EU vergibt insgesamt drei unterschiedliche Qualitätssiegel für Produkte, die innerhalb der Europäischen Gemeinschaft oder teilweise auch außerhalb hergestellt werden. Diese würdigen unterschiedliche Aspekte im Herstellungsprozess und haben immer zwei Eigenschaften gemeinsam: eine besondere Tradition und Qualität im Zusammenhang mit der Region, in der die Erzeugnisse hergestellt wurden.
Zwei dieser Herkunftssiegel – die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) und die geschützte geografische Angabe (g.g.A.) – stellen dabei die besondere Verbundenheit zu der Erzeugerregion in den Fokus, während das dritte Logo – die garantiert traditionelle Spezialität (g.t.S.) – auf ein traditionelles Herstellungsverfahren verweist.
Bayerisches Rindfleisch g.g.A. reiht sich in eine Vielzahl geschützter Lebensmittel aus der Region Bayern ein. Diese kulinarischen Spezialitäten wie beispielsweise Allgäuer Bergkäse, Bayerisches Bier oder Nürnberger Rostbratwürstchen, erfreuen sich weit über die Grenzen Deutschlands großer Beliebtheit und durch den Schutz des Qualitätssiegels der EU werden diese Traditionserzeugnisse vor Nachahmung und Namensmissbrauch geschützt.

Tradition, die man schmeckt

Simmentaler Rind (Fleckvieh), Gelbvieh, Pinzgauer und das Murnau-Werdenfelser Rind – traditionelle bayerische Rinderrassen machen Bayerisches Rindfleisch g.g.A. zu dem Qualitätsprodukt, das sich bei Konsumenten weit über die Landesgrenzen Bayerns hinaus großer Beliebtheit erfreut. Nur Tiere, die von Geburt in Bayern gehalten, aufgezogen, gemästet und bis zur Schlachtung nicht länger als drei Stunden transportiert wurden, dürfen mit dem Herkunftszeichen Bayerisches Rindfleisch g.g.A. deklariert werden. Dadurch hat der Verbraucher nicht nur die Sicherheit einer regionalen Erzeugung, sondern weiß, dass die bayerische Rinderhaltung und -zucht auf eine jahrhundertelange Tradition zurückgreift.
Dabei sind Generationsbetriebe bis heute keine Seltenheit in der Rinderzucht – so auch bei der ErzeugerGemeinschaft Südostbayern eG. Hohe fachliche Kompetenz, ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein, aber auch der Modernitätsanspruch der Landwirte sorgen dafür, dass Bayerisches Rindfleisch g.g.A. ein Produkt ist, bei dem Tierwohl und nachhaltiges Wirtschaften zentraler Bestandteil in der Aufzucht der Tiere sind.

Tiergerechte Haltung als Grundlage für exzellente Produktqualität

Das Kontrollsystem der Erzeuger- Gemeinschaft Südbayern eG beginnt bereits mit der Aufzucht, bei der die hohen Standards gemeinsam mit allen Beteiligten definiert werden. Daran anschließend werden die tiergerechte Haltung und die Gesundheit der Tiere mit kontinuierlichen Kontrollen und Dokumentationen begleitet. Die Sicherheitsanforderungen an die Aufzucht, Haltung und Schlachtung liegen dabei deutlich höher als gesetzlich vorgeschrieben und erfüllen selbstverständlich auch die Forderungen des QS-Prüfsystems nach der Rückverfolgbarkeit des Fleisches vom Teller bis zum Bauernhof. Dieses Qualitätssicherungssystem wird ständig angepasst und nach neuesten Standards weiterentwickelt.

Vielseitig verwendbar – einzigartig im Geschmack

Aus den unterschiedlichen Teilstücken des Rindes lassen sich eine Vielzahl verschiedener Zuschnitte oder auch Cuts herstellen. Jeder Zuschnitt hat dabei eigene charakteristische Merkmale, unterscheidet sich in der Marmorierung, im Anteil von Sehnenund Muskelgewebe, hat einen Fettrand oder nicht. Und auch geschmacklich heben sich die jeweiligen Cuts voneinander ab. Dementsprechend ist das vielfältige Fleisch ideal geeignet für zahlreiche kulinarische Kreationen.
Auch Bayerisches Rindfleisch g.g.A. ist in den verschiedensten Zuschnitten verfügbar. Hier bekommen Sie einen ersten Überblick.

Aus Überzeugung Genussbotschafter Bayerisches Rindfleisch g.g.A.

„Good Food is Good Mood“– lautet ein Motto von Sternekoch Michael Philipp. Mit Leidenschaft, Willen, handwerklichem Geschick und einer ausgeprägten Liebe zum Detail ist der gebürtige Würzburger Koch mit Leib und Seele. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Heike, gelernte Hotelfachfrau und Sommelière, führt der Sternekoch das Restaurant „Philipp“ im fränkischen Sommerhausen am Main in der Nähe von Würzburg. Seit fast 20 Jahren praktizieren beide hier erfolgreich das Konzept, die Harmonie von exquisiten Speisen und Weinen für ihre Gäste zu vereinen. Ausgezeichnet wurde die kulinarische Expertise Philipps mit einem Michelin- Stern. Die Aufnahme in den exklusiven Kreis der Jeunes Restaurateurs erfolgte im Jahr 2004.
Michael Philipp wurde die Verbundenheit zu bayerischen Spezialitäten buchstäblich in die Wiege gelegt. Denn in der hauseigenen Metzgerei mit Partyservice seiner Eltern lernte er frühzeitig den Genuss von regionalen Gaumenfreunden schätzen. Inspiriert von diesen Eindrücken, reihte er sich mit einer Ausbildung zum Metzger und später auch zum Metzgermeister in diese Familientradition ein. Der zweifache Familienvater absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Koch im damaligen Zwei-Sterne-Betrieb „Schweizer Stuben“. Damit war der Grundstein für das eigene Gourmet- Restaurant gelegt.

Kulinarische Traditionen modern interpretiert

1999 eröffnete das Restaurant „Philipp“ und steht seither für eine klassisch französische Küche mit lokalem Einschlag. Tradition und regionale Spezialitäten müssen gelebt und auch gepflegt werden – das spiegelt sich auch im Alltagsgeschäft im Restaurant „Philipp“ wider. Bayerische Tradition modern und adäquat interpretiert – dabei von besonderer Bedeutung: die Verwendung von regionalen, saisonalen, frischen und hochwertigen Produkten wie Bayerisches Rindfleisch g.g.A. Die Aufzucht sowie Haltung, die Philosophie und das Qualitätsstreben machen Bayerisches Rindfleisch g.g.A. zu etwas Besonderem und machen die Qualität schmeckbar. „Dass Bayerisches Rindfleisch g.g.A. einen Platz als Premiumfleisch in der Gastronomie verdient hat, dürfte klar sein“, so der Sternekoch.

Mit Liebe zur Produktqualität

Der Küchenchef, der selbst ein perfekt gegartes Ribeye-Steak schätzt, ist überzeugt von der Produktqualität von Bayerischem Rindfleisch g.g.A. und seiner Rolle als Genussbotschafter. „Bayerisches Rindfleisch ist ein Genusserbe der Region Bayern. Das gilt es, zu erhalten und weiter bekannt zu machen.“ In seiner Funktion als Genussbotschafter präsentiert Michael Philipp Bayerisches Rindfleisch g.g.A. bei Messen und Kochevents. Die Ausbildung von qualifiziertem Fachpersonal ist für den gebürtigen Bayer bereits in seinem eigenen Betrieb eine Herzensangelegenheit. Und auch im Auftrag von Bayerischem Rindfleisch g.g.A. möchte der Küchenprofi und Metzgermeister die Besonderheiten des geschützten Premiumprodukts an den gastronomischen Nachwuchs Deutschlands weitergeben.

Geschützte geografische Angaben und Ursprungsbezeichnungen

Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.)

  • Garantierte Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung in einem bestimmten geografischen Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren
  • Enger objektiver Zusammenhang zwischen Merkmalen des Produkts und seiner geografischen Herkunft
Beispiel: Nur Milch aus dem Allgäu darf für die Herstellung von Allgäuer Emmentaler g.U. verwendet werden.

 

Geschützte geografische Angabe (g.g.A.)

  • Eine der drei Produktionsstufen – Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung – muss im Herkunftsgebiet erfolgen
  • Solange eine Phase des Produktionsprozesses in diesem Gebiet erfolgt, kann das Rohmaterial aus einer anderen Region stammen
Beispiel: Das Produkt Bayerisches Rindfleisch g.g.A. zeichnet sich dabei durch eine besondere regionale Verbundenheit aus. Denn nur Rinder, die in der Region geboren, aufgezogen und gemästet werden, dürfen als Bayerisches Rindfleisch g.g.A. deklariert werden.

 

Garantiert traditionelle Spezialitäten (g.t.S.)
Das EU-Gemeinschaftszeichen für Produkte, die als garantiert traditionelle Spezialität (g.t.S.) ausgezeichnet werden.

  • Hervorhebung der traditionellen Zusammensetzung, Herstellungs- oder Verarbeitungsverfahren
  • Produktionsprozess ist nicht an eine bestimmte Region gebunden
Beispiel: „Heumilch“ kann auch außerhalb ihres Herkunftslandes Österreich hergestellt werden, solange sich die Produzenten an das traditionelle Rezept und die ursprüngliche Herstellungsweise halten.

 

Bayerisches Rindfleisch g.g.A. auf dem Gipfel des Nebelhorns

Mehr als 70 Fleischeinkäufer und -experten informierten sich in Oberstdorf über die Einzigartigkeit von Bayerischem Rindfleisch g.g.A. Sternekoch Michael Philipp – Genussbotschafter für Bayerisches Rindfleisch g.g.A. – zeigte, wie das Rindfleisch aus Bayern zum Hochgenuss wird.

Sterne-Menü vom bayerischen Rind in einer besonderen Umgebung auf 2224 Metern Höhe: So lautete das Abendprogramm für über 70 Branchenentscheider aus den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomie & Metzgerhandwerk aus Deutschland, Frankreich und Italien. Unter dem Motto „Edelteilstücke und vergessene Cuts“ leiteten die beiden Rindfleischexperten, Genussbotschafter für Bayerisches Rindfleisch g.g.A. und Sternekoch Michael Philipp sowie Fleischsommelier und Fachautor Michael Keller, durch das Gourmet- und Informationsevent. Die Veranstaltung fand in diesem Jahr zum zweiten Mal im Rahmen der EU-geförderten Informationskampagne für Bayerisches Rindfleisch g.g.A. statt. Für großes Interesse sorgte Michael Keller, als er den Gästen verschiedene moderne aber auch in Vergessenheit geratene Cuts vom Rind, wie das Flat Iron, präsentierte. Vor den Augen der interessierten Teilnehmer erläuterte der Fleischsommelier am Beispiel von Bayerischem Rindfleisch g.gA., welche Cuts für den Endverbraucher interessant sein könnten. Zudem lernten die geladenen Gäste verschiedenste EU-Herkunftszeichen kennen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den Merkmalen des mit der „geschützten geografischen Angabe“ ausgezeichneten Traditionsprodukts Bayerisches Rindfleisch. „Nur Tiere, die von Geburt an in Bayern gehalten, aufgezogen, gemästet und bis zur Schlachtung nicht länger als drei Stunden transportiert wurden, werden als Bayerisches Rindfleisch g.g.A. deklariert“, erklärte der Fleischsommelier.

Exquisiter Geschmack auf 2224 Metern Höhe

Mit einem kreativen Drei-Gang- Menü vom Bayerisches Rindfleisch g.g.A. sorgte Michael Philipp, Genussbotschafter und Mitglied des Sterneköche- Netzwerks Jeunes Restaurateurs, für das kulinarische Highlight der Veranstaltung. Von der Rinderzunge mit Salsa Verde und Eigelb-Creme, über Ravioli gefüllt mit Rinderbäckchen in einer sommerlichen Pfeffersoße mit Pfifferlingen und Blattspinat, bis hin zum „dry-aged“-Filet aus dem Allgäuer Heurauch auf orientalischem Couscous und Granatapfel-Jus fanden sich unterschiedlichste und teils ausgefallene Teilstücke im Menü des Sternekochs aus Sommerhausen bei Würzburg wieder. „Ich arbeite sehr gerne mit den hochwertigen und regionalen Rindfleischprodukten aus Bayern. Auch für meine Restaurantgäste kreiere ich immer mal wieder neue Gerichte mit Bayerischem Rindfleisch g.g.A.“, bestätigte Michael Philipp die hervorragende Fleischqualität.

Bayerisches Rindfleisch g.g.A. bei Fleischeinkäufern nachgefragt

„Informations- und Aufklärungsarbeit über Bayerisches Rindfleisch – ausgezeichnet mit dem EU-Herkunftszeichen – ist uns sehr wichtig, da wir immer wieder feststellen, dass noch nicht alle Branchenentscheider über die Inhalte der EU-Kampagne ausreichend informiert sind. Mit dieser zweiten gelungenen Veranstaltung und anderen Maßnahmen werden jedoch immer mehr Fleischeinkäufer und –experten, aber auch Endverbraucher auf die Besonderheiten unseres Traditionsprodukts aus Bayern aufmerksam“, freute sich Hans Auer, Vorstandsvorsitzender der ErzeugerGemeinschaft Südbayern eG, der federführend die Informations- und Absatzförderungskampagne für Bayerisches Rindfleisch g.g.A. leitet, über die Veranstaltung. „Bayerisches Rindfleisch g.g.A. steht wie kein anderes Fleischangebot für die besondere bayerische Esskultur“, so Hans Auer weiter. An dem Info-Event nahmen auch Vertreter internationaler Fachmedien teil.

Fleischerzeugung

Die Europäische Union fördert gezielt Qualitätsprodukte

Informationsbüro Bayerisches Rundfleisch g.g.A. Michelle Korge
Postfach 51 07 67
50943 Köln
Tel.: +49 (0)221 30 99-584
Fax: +49 (0)221 30 99-199
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